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Hunde-Wissen

“Du musst immer konsequent sein mit deinem Hund!”

Wenn ich als Hundetrainerin komme...

… stellen sich die meisten vor, dass ich mit ihnen “schimpfe” und sage, sie seien nicht konsequent genug. Häufig höre ich beim ersten Besuch: “Ich dachte jetzt, du findest das schrecklich, wie wir es machen” oder “Ich habe extra drauf geachtet, konsequenter zu sein”. Doch woher kommt eigentlich der Gedanke, konsequent zu sein? Was steckt dahinter, was sollten wir beachten und ist das wirklich so wichtig? 

Der Spielautomateneffekt

Der Hund als Zocker? Hat sie sich da jetzt im Thema vertan?, denkst du vielleicht. Nein, habe ich nicht. Es gibt beim Hund die intermittierende Verstärkung – in einfach: der Effekt, den wir vom Kasino kennen. Beim Spielautomat, wissen wir nicht, was wir gewinnen. Wir könnten den Jackpot knacken, 20€ gewinnen oder auch nur mit 5€ nachhause gehen. Eventuell gewinnen wir sogar gar nichts, machen Miese oder gehen mit 0€ nachhause. Dennoch ist das Kasino verlockend. Wir könnten zwar nichts gewinnen, aber vielleicht ja doch. Der Jackpot ist möglich! 

Unsere Hunde lernen über Versuch und Irrtum. Wenn dein Hund also ausprobiert, ob er durch Anspringen an dein Leberkäsbrötchen gelangt, entscheidet der Erfolg, ob er es wieder tun wird oder nicht. Jetzt könntest du denken: Wenn er keinen Erfolg hat, wird er es auch sein lassen. Genau hier kommt der Spielautomateneffekt zum Tragen. “Einmal ist Keinmal” gilt dadurch nicht. Erwischt dein Hund nur einmal von 100 Malen das Leberkäsbrötchen, indem er an dir hochspringt, wird es wieder versuchen. Das Brötchen könnte – je nach Hund – sinnbildlich der Jackpot sein. Dein Hund könnte aber beim Hochspringen auch anderen Erfolg haben, er könnte zum Beispiel kein Brötchen erlangen, aber deine Aufmerksamkeit. Je nach Hund hat diese auch einen bestärkenden Charakter (auch wenn du “schimpfst” ;-)). Du siehst – dein Hund kann dabei den Jackpot, ein bisschen was oder auch nichts gewinnen. Es ist also so verlockend wie ein Spielautomat. Genau deswegen ist es wichtig, dass wir mit unseren Hunden konsequent sind. Möchten wir ein Verhalten weniger werden lassen, müssen wir es konsequent verhindern, dass der Hund damit Erfolg hat und je nach Hund ihm sagen, dass auf dieses Verhalten eine unangenehme Konsequenz folgt. 

Wie schaffen wir das?!

Immer konsequent zu sein ist super anstrengend und je nach Thematik in deinem Alltag gar nicht möglich. Besonders, wenn wir dem Hund etwas Neues beibringen oder neue Regeln aufstellen, muss das immer durchgezogen werden und die Ablenkung muss langsam gesteigert werden. Was aber, wenn da plötzlich eine Ablenkung kommt, die wir noch nicht trainiert haben? Besonders, wenn du Herausforderungen mit Leinenführigkeit oder Hundebegegnungen hast, ist das sehr wichtig, zu bedenken. 

Die Lösung: Management

Deinen Alltag können wir nicht ins kleinste Detail planen und Ablenkungen lassen sich nicht einfach steuern. Training ist aber planvoll und strukturiert. Daher benötigen wir eine Alternative für Situationen, die dein Hund und du noch nicht leisten könnt und in die ihr erst reinwachsen müsst. Dafür benötigen wir ein sinnvolles Management. Training und Management müssen klar voneinander getrennt sein. Für die Leinenführigkeit kannst du hier zum Beispiel einen Modus für 100% Konzentration und einen Modus für Freizeit (Management) etablieren. Hierbei musst du konsequent bleiben. Die Unterscheidung ist super wichtig. Du trainierst, wenn du dazu bereit bist. Kommt etwas Unvorhergesehenes, beendest du das Training und gehst ins Management. 

Welche Methoden du für Training oder Management nutzt und wie du es im Detail machen solltest, ist sehr individuell und hängt von dir, deinem Hund, euren Lebensbedingungen, euren Erfahrungen und Vorlieben und vielem mehr ab. Dennoch kannst du dich einmal reflektieren:Welche Regeln gelten bei mir? Kann ich diese immer durchhalten oder kommt manchmal der Spielautomateneffekt zum Tragen, der mir das Training kaputt macht? Wie kann ich diese Situationen besser managen? 

Dabei kann es sein, dass dir keine Möglichkeiten einfallen, weil du auf diesem Auge blind bist. Kennst du es nicht auch, dass du deinen Freunden und Bekannten oft sehr gute Ratschläge geben kannst aber beim gleichen Thema in deinem Leben bist du ratlos? Das ist super normal und dem geschuldet, dass du bei deinen eigenen Zielen emotional involviert bist. Da kann ein Blick von Außen Wunder wirken. Melde dich gerne für einen kostenlosen Kennenlerntermin und wir bequatschen, wie ich dir am besten helfen kann. 

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